Im angehenden Naturerlebnisgarten Söllingen starteten wir in ein kulinarisches Abenteuer mit unserem selbstgebauten Lehmbackofen. „Herbert“ entstand im Laufe eines Workshops am ersten Septemberwochenende 2023, den die Bürgerstiftung Ostfalen ermöglichte. Unter der fachkundigen Anleitung von Bernhard Gruber vom österreichischen Waldgarteninstitut arbeiteten rund zehn Teilnehmer an diesem spannenden Projekt.
Nachdem der Lehmbackofen zwei Monate lang gründlich durchgetrocknet war, bereiteten wir uns auf seinen ersten richtigen Einsatz vor: Das korrekte Befeuern des Ofens erforderte anfangs einige Versuche, da wir lernen mussten, die perfekte Temperatur für unsere Speisen zu erreichen. Nach einigen verkohlten oder matschigen Mahlzeiten bekamen wir jedoch ein Gefühl für die richtige Temperatur und zum Ende der Einweihungsparty konnten wir stolz auf den Punkt gebackene Pizzen, Baumstrizel und Rosinenbrote genießen.
Besucher aus nah und fern genosesen Pizza aus dem Lehmofen
Die Einweihung von Herbert lockte einige neugierige Besucher an, die interessiert Fragen zum Ofen sowie dem gesamten Projekt stellten. Das war eine tolle Gelegenheit, die Begeisterung für unseren Naturerlebnisgarten zu teilen und die Gemeinschaft zusammenzubringen.
Eine besonders herzliche Begegnung ereignete sich, als zwei reisende Pfadfinder auf Wanderschaft an unserem Garten vorbeiliefen. Wir luden sie ein, sich zu uns zu gesellen und uns bei leckerer Lehmofenpizza etwas von ihren Wanderungen entlang des Grünen Bands zu erzählen.
Lars, einer der Teilnehmer des Workshops, machte sich zwischenzeitlich noch auf die Suche nach weiteren Zutaten für unsere kulinarischen Experimente: Er konnte verschiedene Pilze ergattern, die dann unsere späteren Pizzen zierten.
Trotz des gelegentlichen Regens verblassten Freude und Spaß, den wir bei der Einweihung unseres Ofens hatten, nicht. Aber wir freuen uns auch darauf, Herbert an einem schönen Frühlingstag (oder vielleicht doch schon bei knackiger Winterkälte?) wieder anzufeuern.
Nachhaltigkeit beim Arbeiten im Lehmbackofen
Darum ist Backen im Lehmofen nachhaltig
Für den Bau unseres Lehmbackofens verwendeten wir (fairerweise muss man hier „mit einigen Ausnahmen“ sagen…) nur nachhaltige Rohstoffe. Lehm gibt es in fast jedem Garten und Holz wächst nach – in mittlerer Zukunft sogar in unserem Garten.
Lehmbacköfen speichern Wärme sehr effizient. Ist der Ofen einmal richtig eingeheizt, kann er für die Zubereitung mehrerer Speisen genutzt werden. Wir bereiteten beispielsweise zuerst Pizza, danach Brote und zum Schluss Baumstrizel über der restlichen Glut zu.
Selbst die beim Brennvorgang entstandene Holzkohle und sogar die Asche finden nach ihrer Aufbereitung verwendung im Garten. „Aktivierte Biokohle“ dient der Bodenverbesserung und wird eine hervorragende Grundlage für Bäume, Hecken und Stauden bilden.
Als nachhaltige, ländliche Produktionsstätte ist unser Lehmbackofen ein toller Eckpfeiler unseres Gemeinschaftsprojekts Naturerlebnisgarten Söllingen.