Die Erdmiete

Erdmiete bezeichnet einen verggrabenen Lagerbehälter, in dem Gemüse (und andere Lebensmittel) gelagert werden können. Eine gut angelegte Erdmiete weist eine durchgehende Temperatur von rund 7 Grad Celsius auf. Hierzu sollte sie schattig und mind. 60 cm tief im Boden liegen. Die Erdmiete darf zum Untergrund hin offen sein, denn so kann die verdunstende Bodenfeuchtigkeit zur Kühlung beitragen. Damit sich keine Nager an dem Lagergut sattfuttern können, ist die Grube mit Wühlmausgitter ausgelegt. Strohschichten zwischen dem Lagergut oder auf der Miete sorgen für zusätzliche Dämmung.

Baue deine eigene Erdmiete

Eine Erdmiete kannst du ganz leicht selbst bauen, sofern der Grundwasserspiegel auch bei Starkregen und Schneeschmelze tiefer als 2 m unter der Erde liegt.

Als Basis nutzt du einfache Palettenrahmen, die du in den meisten Baumärkten unter der Bezeichnung „Hochbeet“ oder „Hochbeetelement“ findest. Für deinen Erdkeller hebst du ein etwa 60 cm tiefes Loch aus und kleidest es mit Wühlmausgitter aus, um die kleinen Nager davon abzuhalten, sich an deiner Ernte zu erfreuen. Falls deine Palettenrahmen noch unbehandelt sind, solltest du ihnen einen Holzschutzanstrich gönnen. Die umweltfreundlichste und lebensmittelechte Variante wäre ein mehrfacher Anstrich mit Leinöl, aber eine schadstofffreie Holzlasur erfüllt ebenfalls ihren Zweck. Alternativ kannst du auch andere Elemente wie eine ausgediente Waschmaschinentrommel oder Kanalringe verwenden, sofern du diese transportieren kannst.

Setze den ersten behandelten Palettenrahmen in die ausgehobene Grube und überprüfe, ob er in Waage ist. Gleiche mögliche Unebenheiten aus. Ein Palettenrahmen hat Metallecken, die ihn im Boden stabilisieren. Drücke ihn fest, bis er sich nicht mehr bewegt. Zwischen dem Palettenrahmen und dem Erdreich sollte rundherum etwas Platz bleiben, den du später mit feinem Kies oder Sand auffüllst. So kann Regenwasser leicht versickern und übt keinen Druck auf die Holzteile aus.

Staple die weiteren Palettenrahmen auf, bis der Erdkeller etwa eine Rahmenhöhe aus der Erde ragt. Baue dann einen Deckel aus Holzbrettern, der an allen Seiten etwas größer ist als deine Kiste. Lege mehrere lange Bretter nebeneinander und verbinde sie mit zwei kürzeren Brettern quer. Die kurzen Bretter sollten von Innenkante zu Innenkante reichen und dicht mit den Palettenrahmen abschließen, damit der Deckel fest sitzt und nicht wackelt.

Beziehe die Oberseite des Deckels mit Dachpappe und schlage die Kanten ein. So sind auch die Seiten geschützt und Regenwasser läuft direkt in die Kiesdrainage. Befestige die Pappe mit passenden Dachpappennägeln.

Wie funktioniert die Erdmiete?

Durch ihren offenen Aufbau nimmt der Erdkeller die Kühle und die dauerhaft vorhandene Bodenfeuchtigkeit auf, wodurch dein Gemüse frisch und knackig bleibt. Besonders Wurzelgemüse eignet sich für eine längerfristige Lagerung in deinem Erdkeller, aber auch Streuobst fühlt sich hier wohl. Lagere dein Gemüse nicht zusammen mit Äpfeln, da deren Ausdünstungen den Reifeprozess beschleunigen.

Deine Erdmiete noch besser machen

Um deine Erdmiete weiter zu optimieren, dämme den Deckel auf seiner Innenseite zusätzlich mit Styropor oder ähnlichem Material. Du kannst das Gemüse auch in mehreren Ebenen aufschichten und diese mit Stroh voneinander trennen. Alternativ funktionieren Obstkisten aus Kunststoff gut. Auf Holzkisten solltest du verzichten, da diese nicht witterungsbeständig sind.

Solltest du die Ernte längerfristig lagern wollen, häufe zusätzlich Stroh auf der Erdmiete auf und bedecke den gesamten Bau mit einer abschließenden Erdschicht. Oftmals erreichst du bereits angemessene Lagertemperaturen von etwa 7 Grad Celsius, wenn deine Erdmiete im Schatten liegt.

Hier kannst Du dich zum
Garten- Newsletter anmelden