Der Lehmbackofen

Gegenüber anderen Bauweisen bietet ein Backofen aus Lehm verschiedene Vorteile. Lehm ist vielerorts einfach verfügbar, lässt sich leicht verarbeiten und kann wiederverwendet werden. Mögliche Schäden am Ofen können oftmals einfach mit Wasser repariert werden. Während des Backvorgangs nimmt der Lehm die aus dem Backgut ausdunstende Feuchtigkeit auf und leitet sie nach und nach ins Freie. Trotzdem weist ein Lehmbackofen hervorragende Dämmeigenschaften auf, sodass der Backraum seine Hitze lange hält. Diese kann man in aufeinanderfolgenden Backvorgängen für verschiedenes Backwerk nutzen.

Wie nutze ich einen Lehmbackofen?

Unser Lehmbackofen ist recht einfach aufgebaut. Er besteht lediglich aus einem Backraum, den du langsam – idealerweise über mehrere Stunden – mit einem Holzfeuer aufheizt. Am besten eignen sich Harthölzer wie Ahorn, Buche oder Kirsche, da sie lange brennen und die Hitze gleichmäßig abgeben.

Solltest du den Ofen zu schnell aufheizen, kann es zu Spannungsrissen in den Dämmschichten kommen. Das ist nicht weiter schlimm, sieht aber ein unschön aus. Der Lehmofen zeigt dir also, wenn du zu ungeduldig bist!

Entzünde das Feuer in der Ofenmitte in Form eines Sterns und lege immer wieder Holz nach, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Für Pizza oder Flammkuchen darf die Ofentemperatur ruhig bis zu 400 Grad Celsius betragen. Die Backfläche besteht aus lebensmittelechter Schamotte, die die Hitze gut speichert und schnell an das Backgut abgibt.

Wenn du denkst, dass der Ofen bereit ist, schiebe das Holz gleichmäßig an die Seiten, sodass die Mitte des Backraums frei wird. Hier wirst du deine Pizza backen, denn in der Ofenmitte nimmt sie die gespeicherte Hitze von unten auf und wird gleichmäßig von allen Seiten aufgebacken.

Mache jetzt den Mehltest. Streue dafür eine Prise Mehl auf die Backfläche. Fängt das Mehl Feuer, ist der Ofen bereit! Bevor du deine fertig belegte Pizza „einschießt“, gehe mit einem leicht angefeuchteten Lappen über die Backfläche. Dieser Schritt, „Abhubbeln“ genannt, sorgt dafür, dass deine Pizza gleichmäßig aufbackt und keinen „Hubbel“ bekommt. Du kannst sie jetzt in den Ofen schieben und ihr beim Aufbacken zusehen.

Restwärme richtig nutzen

Wenn der Ofen zu kalt für Pizza geworden ist, bedeutet das nicht, dass du mit dem Backen aufhören musst. Erreicht der Backraum etwa 250 Grad, kannst du Brot backen. Lege die vorbereiteten Teiglinge in den Backraum (das Feuer ist nun aus) und schließe die Tür. Nach etwa einer Stunde kannst du vorsichtig nachschauen, wie weit dein Brot ist. Die genaue Backzeit hängt von der Größe der Brote und der verbleibenden Restwärme im Backraum ab – hier sind Fingerspitzengefühl und eine gute Nase gefragt!

Ist das Brot fertig? Dann kannst du die Restwärme nutzen, um beispielsweise Obstringe zum Dörren in den Backraum zu legen. Dieser Prozess kann mehrere Tage dauern, in denen die verbleibende Wärme die Feuchtigkeit aus dem Obst verdampft. Alternativ kannst du die Restwärme auch dazu nutzen, Holz für den nächsten Backgang vorzutrocknen.

So entstand unser Lehmbackofen

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